ETF – Exchange Trading Funds
ETFs werden immer beliebter, denn sie bestechen durch Transparenz sowie niedrige Kosten und begeistern dadurch immer mehr Anleger. Daher gibt es auch immer mehr solcher an den Börsen gehandelten Fonds. Damit du einen Überblick über ETFs bekommst, habe ich für dich zusammengefasst, was die Vor- und Nachteile sind, was du bei einem ETF beachten solltest und vieles mehr.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was ist ein ETF?
- 2 Warum sollte ich in einen ETF investieren? (Vorteile)
- 3 Was sollte ich bei einem ETF beachten?
- 4 Wie funktioniert ein ETF Sparplan?
- 5 Was kostet ein Exchange Trading Fund?
- 6 Warum sollte ich nicht in Aktien oder Fonds direkt anlegen?
- 7 Was passiert mit Dividenden bei einem ETF?
- 8 Wer sind die größten und besten ETF Anbieter weltweit?
- 9 Wo kann man günstig in einen ETF (Sparplan) investieren und Anteile kaufen?
- 10 Wie wird ein ETF versteuert?
- 11 Wie sicher ist eine Investition in einen ETF?
- 12 Welche Gebühren und Kosten kommen bei ETF auf dich zu?
- 13 Gibt es Robo-Advisors mit einer ETF Anlagestrategie?
Was ist ein ETF?
ETF ist die Abkürzung für Exchange Trading Fund. Das ist, wie der Name schon sagt, ein an der Börse gehandelter Fonds, der die Wertentwicklung eines Marktindex eins zu eins nachbildet. Zur Erklärung: Ein Index stellt die Wertentwicklung eines ganzen Marktes dar, so stellt z.B. der deutsche Aktienindex DAX die Wertentwicklung des deutschen Marktes dar. Der DAX enthält die Aktien der 30 größten deutschen Aktiengesellschaften – gewichtet nach ihrer Größe. Das Besondere bei einem ETF ist, dass du – anstatt z.B. 30 Einzelaktien erwerben zu müssen – mit dem Kauf eines einzigen DAX-ETFs von den Kursentwicklungen aller im deutschen Leitindex gelisteten Unternehmen profitierst.
Bist du als Anleger in einem Indexfonds investiert, hast du den großen Vorteil, dass du als Anleger jederzeit weißt, in welchen Unternehmen du investiert bist. Denn die Titel und Gewichtung der Investments eines Indexfonds werden vom Index genau vorgegeben und sind stets bekannt. So hast du immer die Übersicht, was bei einem normalen Fondsprodukt oft nicht der Fall ist.
Bei ETF liest man oft, dass sie passiv gemanagt werden. Was bedeutet das? ETFs spiegeln einen Index wieder und bilden die Wertentwicklungen des Marktes nur nach. Die Aufgabe der ETF-Fondsmanager ist also, die gleiche Wertentwicklung beim ETF zu erzielen wie beim dazugehörigen Index. Er muss daher keine neuen Anlagestrategien für den Fonds entwickeln, sondern die Wertenwicklungen im Fond nur „nachziehen“. Das ist natürlich weniger aufwändig als einen aktiv gemanagten Fonds zu verwalten und daher sind die Verwaltungsgebühren geringer.
Ein beliebter Index, an denen sich FTEs orientieren, ist der MSCI World. Dieser Index ist ein internationaler Aktienindex, der die Wertentwicklung von Unternehmen in 23 Industrieländern abbildet. Mit mehr als 1.600 Unternehmen weltweit bildet der MSCI World Index ca. 85% der Marktkapitalisierung in den Industrieländern nach. Mit einem Investment in den MSCI World Index über einen ETF profitierst du neben Kursgewinnen auch an den Dividenden der Unternehmen.
ETFs bei Flatex kaufen ETFs bei eToro kaufen ETFs bei wikifolio kaufen
Warum sollte ich in einen ETF investieren? (Vorteile)
- Ein ETF hat geringe Kosten
In der Regel fallen bei einem Publikumsfonds hohe Ausgabeaufschläge an, diese entfallen bei ETFs. Hier musst du meist nur die Ordergebühren der Bank und eine meist geringe Differenz (Spread) zwischen An- und Verkaufskurs bezahlen. Provisionen gibt es ebenfalls nicht. Bei anderen Finanzprodukten fallen diese für die Vermittlung an. Da ETFs nur einen Aktienindex nachbilden und nicht aktiv gemanagt werden müssen, sind auch die Verwaltungskosten und daher die laufenden Kosten gering. - Ein ETF ist breit diversifiziert
Indexfonds bieten die Möglichkeit, die Performance aller in einem Index enthaltenen Werte mit einem einzigen Wertpapier abzubilden. Damit wird das Risiko – wie bei allen Fonds – gestreut. - Ein ETF ist flexibel
Ein weiterer Vorteil ist, dass die ETFs wie Aktien an der Börse gehandelt werden, du kannst sie also während der Börsenöffnungszeiten jederzeit kaufen und verkaufen. Im Vergleich dazu werden klassische Investmentfonds nur einmal am Tag über die Fondsgesellschaft gehandelt. Das macht dich als Anleger deutlich flexibler. - Ein ETF bietet Transparenz
Die Indexfonds setzen sich aus denselben Aktien wie der jeweils zugehörige Index zusammen und werden permanent angepasst. Damit sind alle Börseninformationen, wie der aktuelle Kurs, Handelsvolumen, Spread, etc. jederzeit einsehbar. - Ein ETF bietet Sicherheit vor einer möglichen Emittenteninsolvenz
Die Anlagegelder in einem ETF gelten rechtlich als Sondervermögen und sind damit vom Betriebsvermögen des Emittenten getrennt. Sie sind daher vor dessen Insolvenz grundsätzlich geschützt.
Fazit: Ein ETF vereint die Vorteile von Aktien und Fonds in einem Finanzprodukt.
Was sollte ich bei einem ETF beachten?
Bei all den Vorteilen ist jedoch ein ETF nicht gänzlich risikolos. Denn fallende Aktienkurse schlagen sich auch bei Indexfonds nieder. Außerdem musst du dir die Kosten genau ansehen, denn ETFs verursachen im Unterschied zu Einzelaktien laufend Kosten. Jeder Emittent von Indexfonds fordert eine jährliche Gebühr, die schlussendlich die Rendite schmälert.
Was einerseits der Vorteil ist -nämlich das geringere Risiko – ist wegen der breiten Streuung gleichzeitig auch ein möglicher Nachteil gegenüber anderen Anlageformen: die meist überschaubare Rendite. Außergewöhnliche Wertsteigerungen wie bei Einzelaktien sind nahezu ausgeschlossen.
Wie funktioniert ein ETF Sparplan?
Wenn dein persönlicher Investmentplan das Sparen über einen längeren Zeitraum vorsieht, ist ein Sparplan mit ETFs das richtige. Solche ETF-Sparpläne sind vor allem dann geeignet, wenn du vorhast regelmäßig einen bestimmten Betrag zu investieren. Dann wird jeden Monat der von dir festgesetzte Geldbetrag in ETFs angelegt. Anders als bei klassischen Sparplänen fließt das Geld aber nicht in schlecht verzinste Bankeinlagen, sondern wird in die von dir ausgewählten ETFs investiert. So baust du langfristig ein Vermögen auf, das zusätzlich noch renditestark angelegt wird.
Was kostet ein Exchange Trading Fund?
FTEs sind zwar kostengünstig, doch selbstverständlich werden auch für einen ETF Gebühren einhoben. Aber sie fallen nicht ganz so hoch aus wie die von anderen Finanzprodukten. Als Anleger musst du vor allem zwei Kostenpunkte bedenken: Die Ordergebühren des (Online)Brokers, die bei Kauf und Verkauf der ETFs anfallen, und die jährlich anfallenden Verwaltungsgebühren.
- Die Ordergebühren fallen beim Kauf und beim Verkauf an der Börse an. Eingehoben werden diese vom (Online) Broker und hängen von den individuellen Konditionen des Anbieters ab. Kleinere Orders kosten manchmal bereits unter fünf Euro, die Preise steigen meist mit dem Ordervolumen. Da diese Gebühren nur zweimal eingehoben werden, nämlich beim Kauf und beim Verkauf fallen sie kaum ins Gewicht.
- Die laufenden Verwaltungsgebühren fallen jährlich an und werden von der den Indexfonds ausgebenden Investmentgesellschaft eingehoben. Sie werden direkt vom aktuellen Handelsvolumen deiner ETF-Anteile abgezogen. Die Kosten sind im Vergleich zu klassischen Investmentfonds sehr gering. Für einige ETFs wird gerade mal eine jährliche Gebühr von 0,15 Prozent des Anlagevolumens fällig. Überhaupt betragen diese Gebühren derzeit für die meisten FTEs unter 0,6 Prozent. Das ist vergleichsweise günstig.
Warum sollte ich nicht in Aktien oder Fonds direkt anlegen?
Die an den Börsen gehandelten Indexfonds verbinden die Vorteile von Aktien mit den Vorteilen von Fonds. Zwar kannst du sie wie Aktien täglich zu den Börsenzeiten verkaufen, gleichzeitig sind sie aber sicherer und weniger risikoreich als Einzelaktien. Bei Aktien ist die Gefahr eines Totalverlustes möglich und ohne fundierte Branchenkenntnisse können Aktien für Anleger ein hohes Risiko bergen. Fonds wiederum haben höhere Gebühren, sind weniger transparent und sind nicht so flexibel handelbar wie ein ETF.
Was passiert mit Dividenden bei einem ETF?
Viele ETF-Fonds beinhalten auch Aktien, die Dividenden ausschütten. Diese Indexfonds investieren in die im Index enthaltenen Aktien, sammeln die Dividenden und schütten diese regelmäßig an ihre Anleger aus. Das kommt gut an: Immer mehr aktive Fonds legen speziell in Aktien mit hohen Dividendenrenditen an. Diese Dividenden-ETFs zielen darauf ab, eine bessere Rendite zu erzielen als vergleichbare marktkapitalisierungsgewichtete Indizes bzw. deren ETFs.
Wer sind die größten und besten ETF Anbieter weltweit?
- Mit einem Marktanteil von mehr als 45 % und einem verwalteten Vermögen von 232 Mrd. Euro ist iShares von BlackRock der größte Anbieter von Exchange Traded Funds (ETFs). Diesem Unternehmen aus den Vereinigten Staaten ist mehr Geld zur Verwaltung anvertraut als jedem anderen Investmentmanager der Welt. Auf der Website von iShares finden Anleger – vom Anfänger bis zum Profi – die nötigen Infos und Tools, um die richtige Anlageentscheidung zu treffen. Hat man sich entschieden, gibt es viele Möglichkeiten diese zu kaufen, denn iShares ETFs sind fast überall erhältlich.
- db X-tracker von der Deutsche Bank (Deutschland) hält mit ca. 65 Mrd. Euro verwaltetem Vermögen und einem Marktanteil von fast 13% an der zweiten Stelle der größten Anbieter von ETFs.
- An dritter Stelle befindet sich Lyxorder von der französischen Société Générale. Sie verwalten ein Vermögen von etwa 53,7 Mrd. Euro und haben einen Marktanteil von 10,5%.
- Auch die deutsche Commerzbank verwaltet eigene ETFs unter der Marke ComStage. ETFs von ComStage zeichnen sich durch sehr geringe Pauschalgebühren und durch die Total Return Strategie aus: Als Anleger profitierst du bei ComStage ETFs von der Berücksichtigung anfallender Dividenden – unabhängig davon, ob dem ComStage ETF ein Kurs- oder ein Performanceindex zugrunde liegt. Auch der Kundenservice von ComStage kann sich sehen lassen: Auf der Homepage findest du Echtzeitkurse, Produktinformationen und Verkaufsprospekte. An der Hotline stehen Profis für deine Fragen zur Verfügung.
ETFs traden bei direktbroker.de ETFs traden bei CapTrader ETFs traden bei Smart Markets
Wo kann man günstig in einen ETF (Sparplan) investieren und Anteile kaufen?
ETF-Sparplan-Angebote gibt es mittlerweile viele am Markt. Doch welches Angebot ist wirklich attraktiv? Um in einen ETF zu investieren, musst du zunächst einen Online Broker auswählen, bei dem du ein Online Depot eröffnest. Bei der Auswahl des Anbieters solltest du darauf achten, dass der Online Broker nicht nur mit ein paar ausgewählten Emissionsgesellschaften zusammenarbeitet, sondern ein breites Anbieter-Portfolio hat.
Ein wichtiges Kriterium bei der ETF-Sparplanauswahl sind die Kosten. Die Kostenstruktur des Sparplans sollte zu deinem ausgewählten Sparbetrag bzw. deiner monatlichen Sparrate passen. Neben den Standard-Konditionen gibt es mittlerweile auch eine Vielzahl an ETF-Sparplan-Aktionen (Sparangebote) mit kostenlosen ETF Sparplänen.
Flatex z.B. bietet Sparpläne ohne Depotgebühr und ohne Gebühren für das Fondssparplan an. Die Flatex GmbH ist eine 100%-ige Tochter der FinTech Group AG mit Sitz in Frankfurt. Flatex hat 134.000 Kunden in Deutschland und Österreich und zählt zu den mittelgroßen Online Brokern. Flatex ist Testsieger und bester Onlinebroker gemäß ÖGVS – der Gesellschaft für Verbraucherstudien mbH mit Sitz in Wien – und das bereits zum 5. Mal in Folge. Gemäß den Tests überzeugt Flatex mit einem ausgewogenen Gesamtpaket aus günstigen Konditionen, breitem Angebot, hohem Komfort und sehr gutem Kundendienst.
Über Flatex erhältst du z.B. Zugang zu ETF-Musterportfolios built with iShares. Die drei möglichen Anlagevorschläge unterteilen sich in konservative, ausgewogene und renditeorientierte ETF-Strategien. Bei iShares beträgt die jährliche Verwaltungsvergütung für die iShares Fonds max. 0,85 %. Darin sind alle Kosten mit Ausnahme banküblicher Depotgebühren und sonstiger Kosten bei Indexanpassung enthalten. Es fallen keine zusätzlichen Kosten für Depotbank, Wirtschaftsprüfer usw. an.
Aber auch db X-trackers und ComStage verlangen keine Gebühren für einige ETF-Sparpläne und bieten ein kostenloses Depot an.
Sparplan bei Flatex anlegen
Wie wird ein ETF versteuert?
Wenn du sicher sein möchtest, dass du bei deinem ETF möglichst wenig mit Steuerfragen zu tun hast, dann kaufe nur bei einem österreichischen (Online) Broker, denn nur hier kannst du davon ausgehen, dass die Steuer mit sogenannten steuereinfachen ETFs für dich abgeführt wird.
Möchtest du dir Gebühren sowohl bei beim Kauf oder Verkauf als auch bei der Depotführung der ETFs ersparen, dann könntest du natürlich auch bei einem ausländischen Broker deinen ETF kaufen. Dann aber musst du dich bei der Versteuerung des FTE genau erkunden und selbst die Steuer geltend machen.
In jedem Fall solltest du einen Steuerberater aufsuchen, um ganz sicher zu gehen, dass du alle steuerlichen Aspekte berücksichtigt hast.
Wie sicher ist eine Investition in einen ETF?
Dieses beliebte Anlageprodukt ist grundsätzlich ziemlich sicher, aber es gibt doch ein paar Fakten, die du beachten musst. Zum einen gibt es das schon erwähnte Risiko von Kursverlusten. Außerdem solltest du wachsam zu sein, denn oft ist es für einen Privatanleger gar nicht so leicht zu durchblicken, was im Hintergrund der ETFs bei den ETF-Anbietern passiert, trotzdem du als Anleger viele Informationen in den Fondsprospekten nachlesen kannst.
In der Regel sind aber die Risiken bei ETFs recht gut abgesichert. Mit seiner breiten Streuung dämmt so ein Investmentfonds größere Kursrisiken ein. Und auch das Insolvenzrisiko ist wegen der Stellung als Sondervermögen eingedämmt.
Welche Gebühren und Kosten kommen bei ETF auf dich zu?
Damit du weißt, welche Gebühren und Kosten bei einem Exchange Trading Fund auf dich zukommen, hier noch einmal eine Übersicht:
- Damit du in ETFs investieren kannst, brauchst du ein (Online) Depot, mit einem Konto.
- Wenn du ETFs kaufst, fallen Depotgebühren, Spread, Transaktionsgebühren, sowie Börsengebühren und Verwaltungsgebühren an.
- Beim Kauf von ETFs fällt kein Ausgabeaufschlag an, da dieser über die Börse stattfindet. Ebenso gibt es keine Provisionen.
- Die Gebühren für eine Investition in ETFs liegen im Normalfall unter denen für klassische Fonds.
Gibt es Robo-Advisors mit einer ETF Anlagestrategie?
Sogenannten Robo-Advisors (also vollautomatische Kapitalanlagen oder Vermögensverwaltungen) eignen sich für Anleger mit wenig Erfahrung und für solche, die sich keine Vermögensberatung in diesem Bereich leisten können oder wollen. Die Robo-Advisors stellen das Portfolio ganz nach deinen Vorstellungen zusammen und verwalten es mittels verschiedener Algorithmen. Da hier keine aktiven Fondsmanager involviert sind, sind die Kosten sehr gering.
Robo-Advisor Scalable Capital Robo-Advisor growney Robo-Advisor Ginmon